Vorwort

Gütige Herzen sind die Gärten. Gütige Gedanken sind die Wurzeln. Gütige Worte sind die Blüte. Gütige Taten sind die Früchte.

Anonym

Durch alle Zeitalter hindurch fühlte der Mensch die Notwendigkeit einer Spirituellen Wissenschaft, einer Wissenschaft des Geistes. Diese Notwendigkeit ist heute genau so groß wie ehedem, vielleicht noch größer. Die dauernden Anstrengungen brachten dem Menschen den Erfolg, die Kräfte der Natur unter seine Kontrolle zu bringen, um sie in seinen Dienst zu zwingen. Aber unglücklicherweise gelang es ihm, diese Kontrolle zu erlangen, bevor er zur Selbsterkenntnis kam – zum Wissen um das eigene Selbst und seine Beziehung zur Gesamtheit – und so wurden alle seine Entdeckungen und Erfindungen, die ursprünglich zum Dienst an der Menschheit bestimmt waren, zu  Instrumenten der Zerstörung und Verwüstung. Trotz seines angeborenen Verlangens nach Frieden und seinen lauten Beteuerungen und Bekenntnissen in dieser Hinsicht, hat er verfehlt, seiner eigenen Sache zu dienen. Er ließ die Idee des Friedens beiseite und säte aus Mangel an Selbsterkenntnis Klassenhass, Rassendiskriminierung, nationale Leidenschaften und Vorurteile, sowie internationale Disharmonie und Zerrissenheit.

Der Weltfriede hängt heute aus Mangel an rechtem Verständnis an einem sehr dünnen Faden! Die sozialen Ungerechtigkeiten und wirtschaftlichen Unausgeglichenheiten haben den Menschen skeptisch gegen Gott und misstrauisch jedem anderen gegenüber gemacht. Von den Wahren Verankerungen abgerissen, treibt er steuerlos im Strom des Lebens umher und betrachtet alles verwirrt und argwöhnisch. Der bewaffnete Friede, die beständige Furcht und die eigene Hilflosigkeit, in welcher wir leben, ist nicht gerade ein Idealzustand, der sonst nichts zu wünschen übrig ließe. Wir brauchen einen lebendigen Frieden, der auf Bruderliebe und gutem Willen begründet ist, auf gegenseitigem Vertrauen und Achtung voreinander, als Kinder des gleichen Höchsten Vaters.

Der Gedanke eines wirklichen, dauernden Inneren Friedens ist keine bloße Ideologie, sondern er kann zu einer aktuellen Wirklichkeit werden, wenn man nur den Blick nach Innen wenden würde, um sein Wahres Selbst oder seine Seele zu erkennen und sich zum Kosmischen Bewusstsein zu erheben. Doch dies kann nur durch engen Kontakt mit einem Gott-Menschen oder einer Meisterseele – man nenne Ihn wie man will – einem Adepten, Der nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis des Para Vidya oder der Wissenschaft der Seele wohl erfahren ist, erreicht werden.

Ein Großer Spiritueller Lehrer sagte einmal:

Das Ziel aller Religionen ist die Gott-Verwirklichung.

Das Innerliche Suchen ist der einzige Wahre Weg, um Gott zu finden.

Jesus sagte:

Das Reich Gottes ist in euch.

Dies war die Lehre von allen Großen Heiligen durch alle Zeitalter hindurch.

Mit diesem Ziel vor Augen gab der Geliebte Meister diese, ursprünglich das Denken anregende Ansprache Mensch – erkenne dich selbst einem weiten Hörerkreis. Sie wird nun für alle Menschen, die, ohne Rücksicht auf Stand, Farbe oder Glauben, nach Wahrheit suchen, gedruckt, damit sie den besten Nutzen daraus ziehen können. Wenn sie auch nur in einer einzigen Seele Sehnsucht nach Selbsterkenntnis und Gotterkenntnis erweckt, dann werden die Bemühungen des Ruhani Satsang reichlich belohnt sein.

Wenn Sie dieses Buch lesen oder studieren, wird nicht verlangt, dass Sie irgendeine Darlegung in blindem Glauben hinnehmen. Jede Darlegung kann durch persönliche Erfahrung bewiesen und auf ihre Richtigkeit hin geprüft werden. Toren verlachen und Philosophen untersuchen ist eine bekannte Redewendung. Alles was neu zu sein scheint, ist eine alte Weisheit. Alle Menschheitslehrer der Höchsten Ordnung haben dasselbe gesagt. Der Unterschied liegt nur in der jeweiligen Sprache. Worte können Gott nie vollkommen ausdrücken. Man muss Ihn in sich selbst finden.

Bhadra Sena