Kapitel XII

Initiation

Nun ein wenig über die Initiation, was für alle neu Dazukommenden erforderlich ist, um auf den Weg gestellt zu werden. Das Gemüt will dem Menschen nicht erlauben, Wissen über die Seele zu erlangen. Seine Natur ist es, das Vergnügen zu suchen und sein beständiges Schwanken ist schwer zu überwinden. Sich auf den Tonstrom abzustimmen ist der einzige Weg, um das Gemüt zu beruhigen und Konzentration zu üben. Welcher Gedankenschule oder Bewegung wir auch immer angehören, ist unwichtig. Man muss nicht zu einem anderen Glauben übertreten, sondern kann fortfahren, wo man ist.

Es gibt keine strengen oder festen Regeln, keine Rituale oder Zeremonien, keinen Pomp und keine Zurschaustellung, kein Darbringen von Gaben, nicht einmal von Blumen. Alles, was der Schüler zu tun hat, ist, ins Innere hineinzugehen und hinfort den Körper als sein Laboratorium zu betrachten. In Hinsicht auf die Theorie hat er folgendes zu verstehen, welches der Kern von dem ist, was er im Satsang hören wird:

  1. Der Meister ist nicht der Körper; Er ist die Kraft, Die durch den Körper funktioniert und Er gebraucht Seinen Körper, um zu lehren und um den Menschen auf fast dieselbe Weise zu führen, wie ein Geist es bei einem Medium zu tun pflegt. Nur in der körperlichen Form wird der Schüler imstande sein, seinen Meister auf den höheren Regionen und hier auf der Erde zu erkennen.

  2. Der Meister ist Shabd; Naam; das Wort; das Band; Nad usw. – all diese Worte haben dieselbe Bedeutung – Welches ein Glied des Unendlichen Pfades, Das zur Letzten Wirklichkeit führt, ist, und Das den Menschen zu seinem Ziel bringt.

  3. Um derjenigen willen, die das Leben enttäuschte und die nach dauerndem Glück und Frieden, jenseits dieser Welt mit ihren Plagen verlangen, nimmt dieses Wort einen Körper an, um ihnen Trost zu bringen.

Der Heilige Johannes sagte:

Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Sobald der Schüler den Kontakt mit diesem Wort hergestellt hat, wohnt der Meister, Die Hörbare Form des Wortes, in jedem Augenblick, bei Tag und Nacht in ihm und verlässt ihn nie mehr.

Das Wort nie bedeutet hier:

Von der Zeit an;

und auch nach dem Ende der physischen Existenz des Menschen auf der Erde wird Es bei ihm sein, bis er schließlich die Vollendung erreicht.

Dieser Hörbare Ton oder die Stimme Gottes, gewöhnlich als der Tonstrom bekannt, ist der Lebensimpuls, Den der Meister bei der Initiation gibt. Er kann als ein Ton gehört werden, Der aus einer Entfernung kommt und sich nach und nach zu solch einer Lieblichkeit entwickelt, dass Ihn keine Musik der Welt übertreffen kann.

Er ist das Wasser des Lebens, der Brunnen der Unsterblichkeit, das Elixier des Lebens und der Nektar der Spiritualität, wie Er in den Heiligen Büchern genannt wird.

  1. Der Mensch hat ein Inneres Auge, mit welchem er in sich selbst all die höheren Regionen sehen kann, wenn der Schleier durch einen Kompetenten, Lebenden Meister entzwei gerissen wurde. In diesem Zustand bleibt der Mensch vollkommen bewusst und macht höchst erstaunliche Erfahrungen. Ohne einen Kompetenten Meister zu den höheren Regionen aufzusteigen, ist voller Gefahren.