Spiritismus und Spiritualismus

Nicht zuletzt müssen wir Spiritualität vom Spiritismus und Spiritualismus unterscheiden, da Spiritualität etwas ganz anderes ist. Der Spiritismus betont den Glauben an die Existenz körperloser, von der Materie getrennter Wesen, von denen die Spiritisten annehmen, dass sie die niederen Regionen als Gespenster oder böse Geister heimsuchen oder auch die unteren Astralregionen als Engel oder gute Geister. Zuzeiten sind sie auch an den persönlichen Angelegenheiten der Menschen interessiert und suchen sich zur Befriedigung ihrer lang gehegten, aber ungestillten Wünsche, diese mittels allerlei Machenschaften zu erfüllen. Jene, die sich mit der schwarzen Kunst befassen, behaupten, durch magische Beschwörungen Macht über sie ausüben zu können.

Aber ein Schüler des Meisters braucht darüber nicht beunruhigt zu sein, da einem, der in Verbindung mit dem Heiligen Wort ist, kein übler Einfluss nahe kommen kann; denn es heißt:

Der große Todesengel ist ein unsichtbarer Feind; doch er fürchtet, sich einem zu nähern, der in Verbindung mit dem Wort ist. Er flieht vor den Melodien der Göttlichen Harmonie, damit er nicht dem Grimm des Herrn zum Opfer fällt.

Der Spiritualismus geht einen Schritt weiter als der Spiritismus. Er glaubt an das Weiterbestehen der menschlichen Persönlichkeit nach dem Tode und an die Möglichkeit einer Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten. Die Vertreter des Spiritualismus halten häufig Seancen oder Sitzungen ab, um mit sogenannten Geistern Verbindung aufzunehmen. Sie gehen mit Hilfe von Medien vor, denn sie wirken durch eine Art Medium, sei es eine Planchette zum Planchetteschreiben, ein Tisch zum Tischrücken oder sogar ein menschliches Wesen, dem das Bewusstsein genommen wird, damit der gerufene Geist von seinem Körper Gebrauch machen und sich durch ihn mitteilen kann. Diese Verbindung besteht im Allgemeinen lediglich zwischen der irdischen Ebene und den niedrigsten unteren Astralebenen, die als Magnetfelder bekannt sind. Die Resultate solcher Verbindungen sind sehr begrenzt, größtenteils auch unzuverlässig und außerdem äußerst gefährlich für das Medium, das manchmal dabei den Verstand verliert und darunter schrecklich zu leiden hat.

Die Praxis des Spiritualismus wird daher von den Meistern der Spiritualität streng verurteilt. Ihr Kontakt und Verkehr mit den Spirituellen Regionen bis zur Wohnstatt des Herrn (Sach Khand) ist ein unmittelbarer, und Sie kommen und gehen nach Ihrem Willen und Wohlgefallen, ohne irgendeine Behinderung und unabhängig von der subjektiven Vermittlung eines Mediums.

Während diese Methode ganz normal, natürlich, direkt und aufbauend ist, ist das Wirken der Spiritualisten dagegen subjektiv, indirekt und nur mittelbar, durch einen Vorgang, der voller Gefahren und Risiken für ihn selbst und das Medium ist.

Der Spiritualismus trägt, abgesehen vom Wissen über das Weiterleben nach dem Tode, nur wenig zu unserer Erfahrung bei und bietet nichts, was für den Weg der Spiritualität wirklich wesentlich wäre.