Kapitel III

Verhaftetsein / Bindungen

Der menschliche Körper ist der Tempel Gottes. Um Überbewusstsein zu erlangen, muss man sich von all den physischen Verhaftungen lösen. Solange wir mit den äußeren Dingen identifiziert sind, können wir keine feinstoffliche Form annehmen. 

Alle Meister sagen:

Wenn man einen menschlichen Körper erhalten hat, ist es das Höchste, sich mit Gott zu verbinden.

Wo immer ihr gebunden seid, dorthin werdet ihr gehen. Ihr seid so wieder und wieder in die Welt gekommen. Der Grund dafür ist, dass ihr nicht an Gott gebunden seid, sonst wärt ihr schon zu Ihm gegangen. Führt also Tagebuch und beseitigt alle fremden Gedanken aus eurem Herzen. Jetzt ist unser Herz geteilt. Es sollte jedoch kein anderer Gedanke in ihm sein als an Den, Dem ihr euch hingeben wollt.

Was aber tun wir im Allgemeinen? Wir erhalten ein Startkapital, um auf dem Weg der Spiritualität zu beginnen und vergeuden es allmählich dadurch, dass wir im Äußeren gebunden bleiben. Der Vater wird an dem Kind Freude haben, das den besten Gebrauch von dem gemacht hat, was ihm gegeben wurde. Wenn es ein aufrichtiger Mensch wird, auf den man sich verlassen kann, wird es mehr und mehr erhalten. 

Es gibt Leute, die sagen: 

Vorher standen wir besser da als jetzt.

Aber warum? 

Wir haben uns selbst zu Bettlern gemacht. Wir müssen also achtsam sein. Selbstprüfung ist äußerst notwendig. Die sie nicht durchführen, werden nach und nach ihr Kapital verlieren.

Ihr seht, wie wichtig ständige Selbstbeherrschung ist. Macht nur Gebrauch von etwas, wenn ihr es wirklich wollt. Wenn ihr zum Beispiel sehen wollt, dann macht Gebrauch davon, wenn nicht, dann lasst es. Jetzt seid ihr nicht in der Lage dazu, ihr werdet unwiderstehlich zu den äußeren Dingen hingezogen. Ihr müsst jedoch ganz losgelöst in dieser Welt leben. Dafür habt ihr eine Verbindung mit dem Licht- und Tonprinzip erhalten. Wenn ihr dort mehr Glück erlangt, werden eure äußeren Bindungen vergehen. Ein Mensch, der wirklich von der Welt losgelöst ist, wird nicht von ihr beeinflusst. Entsagung im Wahren Sinn bedeutet, dass wir nicht an die Welt, an nichts Äußeres, gebunden sind. Ein Mensch, der Liebe in sich hat, Liebe zu Gott, ist so sehr an Gott gebunden, dass alles andere sein Gemüt verlässt; er wird von nichts anderem angezogen. Wer in den verschiedenen Spalten des Tagebuchs keine Fehler mehr aufweist und ein reines Herz hat, in dessen Herz muss Gott sein. 

Er ist bereits dort, aber dann wird Er offenbar.