Seid achtsam und prüfet ...

Wir leben in einer Zeit, die manche als verwirrend empfinden mögen. Viele sind es, die Meister genannt werden, sich so nennen, und auch solche darunter, die behaupten, in der Nachfolge von Kirpal Singh zu stehen. Auch Organisationen beanspruchen, von Kirpal Singh gegründet worden zu sein und in Seinem Auftrag zu arbeiten.

Viele Seelen werden scheinbar initiiert, und es wird behauptet, dass sie eine gültige und lebendige Verbindung mit Naam erhalten hätten. Manche haben während ihrer sogenannten Initiation aus ihrer Vergangenheit heraus eine Erfahrung. Andere erfahren nichts. Und bei beiden bleiben die weitergehenden Erfahrungen aus, und sie stellen fest, dass sich trotz regelmäßiger Übung keine Fortschritte einstellen. All dies zeigt, dass hier ganz grundlegend etwas nicht stimmt.

Dabei könnte es so viele Orte geben, wo die lebendige Verbindung mit Naam erhältlich und ausbaufähig wäre.

Kirpal Singh sagte dazu:

Also kommt nun der Frühling über uns herein. Es werden jetzt mehr duftende Heilige sein, würde ich nun sagen, welche hervortreten werden und uns durch die Gnade Gottes eine Verbindung mit der zum Ausdruck gelangenden Gotteskraft gewähren werden. Dies ist die Revolution, die Spirituelle Revolution, die aufkommt – ein allgegenwärtiges Erwachen.

Doch bedauerlicherweise leben die Menschen, die bestimmt wären, die Anweisungen zu übermitteln – und das könnten viele sein, die eine Gültige Initiation erhalten haben; Kirpal sagte dazu: Ich wünschte, dass Ihr alle meine Botschafter der Wahrheit werdet – selbst nicht auf die rechte Weise und sind daher nicht ausreichend empfänglich. Daher können sie nicht dem Wahren Meister dienen, damit durch Seine Gnade viele weitere Gültige Initiationen zustande kommen könnten.

Nun, niemand darf einen anderen kritisieren, noch verdammen, es steht auch niemanden zu, andere zu verurteilen, denn:

Richtet nicht, auf dass der Große Richter euch nicht für zu leicht befindet.

Jeder kann nur von seiner Warte aus erzählen. Somit bitten wir euch alle, überprüft selbst, im stillen Kämmerlein eures Herzens: Habt ihr das versprochene Naam erhalten oder nicht? Naam hat nichts mit äußeren Klängen zu tun, wie dem Läuten einer Glocke oder einem dunklen Ton aus einer Messingschale oder dergleichen, noch hat es mit äußerem Licht, wie Kerzenschein oder Scheinwerfern zu tun.

Wann können wir nun sicher sein, das Geschenk von Naam erhalten zu haben?

Dann, wenn wir es Tag und Nacht willentlich hören können.

Nun gut, es steht nicht jeder auf der gleichen Entwicklungsstufe und nicht jeder hat den gleichen Grad an Empfänglichkeit dem Allmächtigen gegenüber, jedoch gibt es ein Kriterium, wie wir uns schützen können:

Glaubt nicht den Worten eines ‚Meisters‘ bis ihr es selbst bezeugen könnt.

Dieses Bezeugen muss zur Zeit der Initiation möglich sein!

Kirpal Singh erklärt es so:

Als Erstes sollten wir wissen, was Initiation bedeutet. Initiation ist keine Zeremonie, kein Brauch, kein Ritus, kein Anerbieten. Sie ist einfach wie eine Schule, in der eine Lektion gegeben wird; und für diese Lektion wird zuerst die Innere Theorie erklärt und dann wird eine Innere Erfahrung gegeben. Wir sind alle Kinder Gottes. Gott ist Licht und auch wir sind Licht, denn wir sind von derselben Essenz wie Gott. Aber unser Licht ist von verschiedenen Bedeckungen umhüllt – der physischen, astralen, kausalen und superkausalen. Es ist einfach wie eine Lampe, die zwei, drei oder vier Bedeckungen über sich hat; es scheint so, als wäre kein Licht da. Wenn ihr aber eine Bedeckung abnehmt, habt ihr etwas Licht; wenn ihr eine weitere abnehmt, habt ihr mehr Licht; und wenn ihr alle Bedeckungen abnehmt, seht ihr, dass sie alles Licht ist. Genauso sind wir Licht, Kinder des Lichts, aber wir sind von so vielen Bedeckungen umhüllt.

Initiation bedeutet, unsere Seele zu erheben und die Bedeckungen abzuschütteln: zuerst die des physischen Körpers, die, ich würde sagen, der eiserne Vorhang ist: die Seele über das Körperbewusstsein – das physische Bewusstsein – zu erheben und das Innere Auge zu öffnen, um eine Erfahrung des Lichts zu haben, und auch das Innere Gehör zu öffnen, um die Stimme Gottes oder die Musik der Sphären zu hören.Das bedeutet das Wort ‚Initiation‘ tatsächlich: ins Jenseits initiiert zu werden.

Initiation – Rede von Kirpal Singh,
gehalten am 1. Januar 1964 in Miami,
während Seiner zweiten Weltreise

Quelle der Übersetzung:
englischsprachige Ausgabe Sat Sandesh / December 1976

Eine Gültige Initiation ist immer mit einer bezeugbaren Ersthand-Erfahrung der Wahrheit verbunden. Diese Erfahrung kann, je nach persönlichem Hintergrund, stärker oder schwächer sein, aber sie muss vorhanden sein. Des Weiteren lässt sich diese Erfahrung durch regelmäßige Übung unter Einhaltung der von Kirpal Singh gegebenen Gebote nicht nur willentlich wiederholen, sondern immer weiter ausbauen.

Ansonsten sind wir bedauerlicherweise fehlgeleitet. Es dauert nicht Monate oder Jahre um Resultate zu erzielen, die Resultate sind schnell in Tagen und Wochen zu erreichen. So sagte es Kirpal in Mensch erkenne dich selbst, und so ist es selbstverständlich auch noch heute gültig.

Alles was Kirpal Singh sagte, schrieb und veröffentlichte, sogar das Gurumat Sidhant, alles und auch die Tonaufzeichnungen, werden weltweit missbraucht, missbraucht von denen, die sie in ihrem Namen veröffentlichen, Verse hinzufügen, auswendig lernen, und es sind nicht wenige, die jenen, die diese Aufzeichnungen auswendig rezitieren können, eine falsche Meisterschaft bestätigen, wie mit einem Stempel einer Behörde aus einem korruptem Land, den man für ein paar Rupien erhalten kann, um finanziellen Reichtum zu erlangen.

Heutzutage wird alles vermarktet. Alle sagen das gleiche, jedoch ist es nicht dasselbe!

Viele spüren tief in sich, dass etwas falsch ist, und sie mögen sich fragen, wo der Fehler liegt. Diejenigen, die den Segen, den Mut und alles was dazu notwendig ist zusammengenommen haben, um ihr Herz zu fragen, erhielten bestimmt schon eine Antwort: nämlich, dass sie das Wahre Naam noch nicht erhalten haben. Dennoch bewegen sie sich oft nicht von der Stelle.

Wenn sie es aber tun, entsteht für diese Menschen ein weiteres Problem!

Denn jetzt begeben sich diese lieben Brüder und Schwestern von neuem auf die Suche nach Naam, um dann sehr oft erneut an Gruppen mit dem Charakter des sprichwörtlichen Decken-Bärs1 zu gelangen, die ihnen ihre Erkenntnis bestätigen, nämlich, dass sie auf der Suche sind und bisher kein Naam erhalten haben.

Doch auch dort wird ihnen nicht geholfen, stattdessen werden sie in Strukturen von einigen wenigen eingebunden und müssen bedauerlicherweise lernen, nun über andere – selbst jenen, mit denen sie zusammen waren – schlecht zu denken, zu reden und ihnen im Namen der vorgegaukelten Einheit, der Unity of Man unter der angeblichen Führerschaft von Kirpal mit Abscheu zu begegnen.

Sie veröffentlichen Schandtaten der anderen, zum Beispiel unvollkommener Meister, welche durchaus der Wahrheit entsprechen können, und verbreiten darüber hinaus Lügen über die, welche tatsächlich im Auftrag Kirpals die Arbeit tun, usw.; doch dies ist nicht der Weg der Heiligen, denn: Wenn sie so ein Verhalten an den Tag legen, wie unterscheiden sie sich dann von denen, die es nicht richtig machen?

Ist dies der Weg des Sant Mat?

Nein!

Die Erwachten lehnen sich gegen diesen traurigen Zustand auf.

Als man Guru Teg Bahadur Seinen Besitz stahl, zusammen mit dem Original des Guru Granth Sahib, ritten Seine Schüler, nachdem sie davon erfahren hatten, hinter den vermeintlichen Dieben für einige Tage hinterher, um den Besitz des Meisters zurückzuholen. Sie schafften es und kamen nach vielen Tagen stolz zurück zu ihrem Guru. Dieser fragte Seine Schüler: Was habt ihr da? und sie antworteten, Deine Besitztümer, welche Dir diese Schurken gestohlen haben. Er erwiderte: Bringt sie sofort zurück, denn sonst seid ihr genauso wie diejenigen, die diese ohne Erlaubnis genommen haben.

So, der Zweck heiligt nicht die Mittel!

Das Gesetz des Karma wirkt unaufhörlich.

Guru Nanak sagte:

Die Wahrheit steht über allem, doch noch höher ist die Wahre Lebensweise.

Daher sei an dieser Stelle noch einmal vermerkt, dass der Weg des Sant Mat der Weg der Wahrheit, Rechtschaffenheit und der Liebe ist und dass, wo die oben genannten Umtriebe um sich greifen, dies niemals der wahre Weg des Sant Mat sein kann.

Kirpal Singh sagte in diesem Zusammenhang: Formation ends in Stagnation – Formation endet in Stagnation und Mind your own business – Kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten.

Formationen entstehen dadurch, dass die Menschen Äußerlichkeiten nachgehen und den tiefen Wunsch in sich tragen, Persönlichkeiten zu verehren. So entstehen hoch und niedrig

Kirpal sagte weiterhin: Hier gibt es kein hoch oder niedrig, wir sind alle Verehrer der Wahrheit, nicht Verehrer von Persönlichkeiten.

Schirmherrschaft wird proklamiert für eine Bewegung, die laut Kirpal´s eigene Aussage, nur in den Herzen der Menschen sein sollte! All dies hat jedoch nichts mit Wahrheit zu tun. Die Wahrheit – Naam – ist nichts äußerliches, Sie hat keine Form. Wenn die Menschen begriffen, dass sie alle Brüder und Schwestern sind und alle die Wahrheit wollten, wer wäre dann noch hoch oder niedrig?

Die Wirklichen Meister, und Khalsas kommen daher nicht, um uns zu Sklaven zu machen, sondern um uns als Freunde zu gewinnen.

Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort zu den unvollkommenen Meistern:

Das Gefährliche an den unvollkommenen Meistern sind nicht ausschließlich die unvollkommenen Meister selbst; die Gefahr liegt in den Vorstellungen der Menschen, wie die Höchste Kraft zu sein hat. Es ist eine Gesetzmäßigkeit, dass Mutter Natur solche Vorstellungen erfüllt, denn: jede Vorstellung ist ein Wunsch – und jeder Gedanke eine Täuschung! Also wird zu gegebener Zeit denen, die eine entsprechende Vorstellung, die auch unbewusst sein kann, in sich tragen, jemand entgegentreten, der dafür empfänglich ist, eben diese Vorstellung zu verkörpern.

Nun ist es aber so, dass, wenn man jemanden verehrt – und das heißt, sich sehr stark auf diesen Menschen konzentriert, man irgendwann automatisch die Vorliebe dessen, den man verehrt, als Segen bekommt. Deshalb sollte man keine unvollkommenen Meister verehren, denn sonst wird man wie sie!

Kabir sagt dazu sinngemäß:

Wenn wir Bhairon – den König der Geister, im indischen Raum sehr populär – verehren, dann macht er uns zu einem Gespenst.

Shiva reitet auf einem Ochsen und spielt auf einem Tamburin. Wenn wir Shiva verehren, kann dieser uns nur den Segen gewähren, der seiner Vorliebe entspringt.

Wir werden – in einem späteren Leben – zu einem Ochsen, oder wir werden auf einem Ochsen reiten und ein Tamburin spielen.

Wirkliche Meister hingegen haben nur eine einzige Vorliebe: den Allmächtigen – was also wird man als Segen bekommen?

All diese Formationen und Gruppierungen, mit oder ohne unvollkommenen Meister, geben vielen Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Wenn sie schon keine praktische Erfahrung haben, so gehören sie doch wenigstens dazu.

Mangels der lebendigen Verbindung mit Naam beschäftigen sich die lieben Brüder und Schwestern dann nur noch mit den Schriften, und es heißt gar zuweilen sinngemäß, eine so starke wahrnehmbare Verbindung mit Naam wie zu Zeiten Kirpal Singhs sei eben heute nicht mehr möglich.

Dazu sagt Kirpal Singh:

Wenn ihr Danksagungen darüber singt, was ein anderer gesehen hat, dann kann man, verzeiht mir, dieses Unterfangen mit dem Versuch vergleichen, Brosamen von eines anderen leeren Teller zu sammeln. Verdient euch selbst etwas. Tragt nicht das Bild des Geliebten eines anderen in eurem Herzen. Wollt ihr ihn denn verletzen? Habt euren eigenen Geliebten, und geht selbst zu Gott zurück. Wenn ihr in tiefen Zügen vom Nektar des Lebens trinkt, werden auch diejenigen, die um euch sind, berauscht davon.

So sind all dieses scheinbare Gemeinsam sind wir stark und all die Gruppenaktivitäten trügerisch. In Wirklichkeit wird die notwendige Eigenverantwortung abgegeben und somit die so wichtige Entwicklung zum Menschen behindert.

Der Wahre Weg des Sant Mat ist jedoch ein Weg, den jede Seele nur für sich allein beschreiten kann. Es ist wirklich eine Sache zwischen der Seele und dem Allmächtigen.

Es sei daher in aller Klarheit noch einmal gesagt: Der Wahre Weg des Sant Mat, des Surat Shabd Yoga kann nur nach einer Gültigen Initiation beschritten werden. Das bei der Initiation erhaltene Kapital muss danach ausgebaut und gepflegt werden und die Meditationsübungen müssen täglich wiederholt werden, damit daraus ein fruchtbarer Baum der Spiritualität wächst. Strukturen halten da nur auf, sie hindern den Menschen, sich selbst in Stille zu entfalten.

Frage an Kirpal Singh: Ist die Initiation, wenn sie durch einen bevollmächtigten Repräsentanten des Meisters vermittelt wird, in jeder Hinsicht gültig?

Kirpal Singh: Ja, die Initiationsanweisungen, die durch einen rechtmäßig autorisierten Repräsentanten des Meisters gegeben werden, sind in jeder Hinsicht gültig. Der Prüfstein ist die Innere Ersthand-Erfahrung vom Heiligen Licht Gottes und dem Hörbaren Lebensstrom bei der Initiation. Dies sind die beiden Astralformen der Meisterkraft, und wenn Sie einer durch persönliche Erfahrung erreicht, indem er sich über das Körperbewusstsein erhebt, kann es über ihre Gültigkeit und Wirksamkeit keinen Zweifel geben.

Spirituelles Elixier – Teil I:
VII. Initiation,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Eine Gültige Initiation, das heißt die lebendige Verbindung mit Naam, ist heute, wie zu allen Zeiten, eine freie Gabe, die der Allmächtige gewährt. Diese Gabe ist auch heute noch erhältlich, und sie ist an keine wie auch immer geartete Organisation oder Struktur gebunden. Im Gegenteil: Zwar kann äußere Führung im Auftrag von Kirpal durch einen Gurumukh-Bruder gegeben werden, doch, wie gesagt: Letztendlich muss jede Seele diesen Weg für sich allein gehen.

Sawan Singh sagte eines Tages dies:

Ich bin nicht an den einen oder anderen bestimmten Ort gebunden. Die Heiligen, Die von oben beauftragt sind, berichten der Welt vom Wahren Pfad und jene, die nach Wahrem Wissen suchend kommen, werden von der Art und Weise, Gott zu treffen, in Kenntnis gesetzt. Weltliche Menschen scharen sich um Sie, um ihre weltlichen Bedürfnisse zu befriedigen und benutzen Sie als Mittel, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn sich solcher Reichtum im Überfluss angehäuft hat, erweist sich eine Anzahl von ihnen als Anbeter des Mammons, deren Habgier niemals befriedigt werden kann. Wenn solche Umstände auftreten, ziehen Sich die Heiligen von solch einem Ort zurück. Die Seelen aufrichtiger Wahrheitssucher können an einem solchen Ort keine Tröstung finden. Solche Plätze werden dann zum Sitz von Mahants und Gaddi-Nashins2. Wahre Heilige sind an keine religiöse Sekte oder Kleidung gebunden. Sie sind freie Persönlichkeiten. Sie ergreifen weder die Partei des einen noch sind Sie des anderen Feind. Sie vermitteln die Wahre Lehre, wie Gott zu erreichen ist. Jene, welche sich selbst den Abbhyas in Ihrer Gemeinschaft widmen werden, werden Erfolg haben und die anderen, welche sich abseits und weit entfernt von Ihnen halten, verbleiben unglücklich.

Hazur erklärte mehr als einmal mit großem Nachdruck:

Die Mission der Spiritualität kann nur von einem Adepten der Spiritualität erfolgreich weitergeführt werden. Es kann keinem Blinden3 anvertraut werden. Wer auch immer den Wunsch hat, mich zu finden, kann mich Innen erreichen durch einen, der mit mir verbunden ist. Du wirst mich nicht in der Gesellschaft von jenen finden, die nach weltlichem Besitz streben. Lass dich von solchen Leuten nicht täuschen. Tue ‘Abbhyas’ und Schaue fest in dein eigenes Selbst und treffe mich. Ich verweile nicht inmitten von mayaischen Insekten. Gehe zu einem selbstlosen Wesen, das nach mir verlangt und für mich lebt und nicht nach dem Besitz von Deras trachtet. Der Gurmukh ist entzückt, seinen Guru zu haben, während ein Manmukh in Luxus und den Freuden der Welt – Maya – schwelgt.

Eine kurze Lebensskizze von Hazur Baba Sawan Singh Ji Maharaj –
Hazurs Erkrankung und Seine Spirituelle Nachfolge,
von Kirpal Singh, 1894–1974

[…] Der Meister des Ewigen Bereiches hält Seine Türen offen, die ganze Zeit und ruft laut aus:

Bringt es in die jetzige Erfahrung, das Große Prinzip: Das Zurückziehen vor dem Tode. Ich warte ungeduldig auf euch, dass ihr zu mir heraufkommt. Ich bin euch näher als das Nächste. Für jene von euch, die durch mich initiiert wurden, ist es ein Sakrileg und ein Zeichen der Schande in beidem – der Liebe und der Hingabe – wenn ihr zu irgendeinem anderen als einem Guru oder Meister-Führer aufschaut. Ihr mögt jedoch Nutzen ziehen aus der Gemeinschaft einer Erwachten Persönlichkeit, Die mich jeden Tag besucht. Er wird euch nicht fehlleiten, sondern im Gegenteil, euch mit mir vereinen, euch meine Liebe einflößen und die Göttliche Verbindung, die euch an mich bindet und zu mir zieht, verstärken. Außerdem, in Seiner Stellung als Guru Bhai wird Er hilfreich sein, euch zu dienen.

Eine kurze Lebensskizze von Hazur Baba Sawan Singh Ji Maharaj –
Hazur Sawan Singh verließ uns, um immer bei uns zu sein,
von Kirpal Singh, 1894–1974

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Der menschliche Körper ist der Tempel Gottes, Gott wartet dort auf dich. Daher bitte ich dich, nach Innen zu schauen, mit Sehnen im Herzen und Schweigen in der Seele. Gott wird Sich dir enthüllen. Du wirst Ihn finden – nein sehen.

Kirpal Singh

Der Grundton des Spirituellen Fortschritts im Innern ist, dass man es sich zur Gewohnheit macht, fest in die Mitte von dem zu schauen, was immer man sieht, und auf den Heiligen Tonstrom zu hören, Der von der rechten Seite kommt, und dies mit unausgesetzter Aufmerksamkeit und Wahrer Ergebenheit. Alles andere wird durch die Gunst des Meisters kommen.

Spirituelles Elixier – Teil II:
II. Meditation,
von Kirpal Singh, 1894–1974

Möge der Allmächtige uns allen die Gnade gewähren, immer erkennen zu dürfen, wo wir stehen.

Bhai Jamal

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Erläuterungen: 1) Um die sprichwörtliche Redewendung Decken-Bär zu verstehen: Ein Bär schwamm den Fluss hinunter, als ein Mann, der es vom Ufer aus beobachtete, ihn irrtümlicherweise für eine Decke hielt, ins Wasser sprang, um sie herauszuholen. Als er sie erreichte, entdeckte er seinen Irrtum und wollte zurückschwimmen, doch er konnte es nicht, weil ihn der Bär fest in seinem Griff hielt und ihn nicht losließ. Die Menschen am Ufer riefen ihn zurück, doch er entgegnete, dass ihn der Bär nicht freilasse. In genau derselben Lage befinden sich die Menschen heutzutage. 2) Die Bezeichnung Mahant oder Gaddi-Nashin wird gewöhnlich jenen gegeben, die an einem bestimmten Platz arbeiten und sich zur Schau stellen, im Namen der vorangegangenen Heiligen oder Weisen, nachdem die Letzteren diesen aufgegeben haben oder physisch hingeschieden sind. 3) Nämlich spirituell blind, deren Inneres Auge nicht geöffnet wurde.